Windenergie in Pfedelbach-Gleichen

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ABO Wind plant die Errichtung und den Betrieb von maximal zwei Windenergieanlagen in Pfedelbach-Gleichen. Gleichzeitig werden in derselben Gemarkung mögliche Potenziale für eine Freiflächen Photovoltaikanlage geprüft. Das zur Gemeinde Pfedelbach gehörende Areal südlich von Gleichen wurde bereits 2016 unter anderem aufgrund der Windhöffigkeit als grundsätzlich gut geeigneter Standort für Windenergie eingestuft.

Obwohl wir uns noch in einer frühen Phase der Planung und Genehmigung befinden, sind wir schon jetzt um größtmögliche Transparenz bemüht. Diese Website bietet deshalb Wissenswertes über das Projekt, den aktuellen Planungsstand, Hintergrundinformationen sowie Antworten auf gängige Fragen. Um Sie jederzeit auf dem neusten Planungsstand zu halten, aktualisieren wir diese Website regelmäßig. Außerdem finden Sie hier Hintergrundinformationen sowie Antworten auf häufige Fragen. Wenn Sie darüber hinaus etwas wissen möchten, wenden Sie sich gerne an uns.

Entwicklung
Genehmigungs-verfahren
Aktueller Status
Errichtung
Betrieb

 

Aktuelles

November 2021: Genehmigungsantrag eingereicht

Wir haben den Antrag auf Bau und Betrieb zweier Windenergieanlagen am 18. November beim Landratsamt Hohenlohekreis eingereicht.

Oktober 2021: Fruchtbare Diskussionen bei Infomesse

Rund 200 Menschen informierten sich am 7. Oktober 2021 zwischen 16 bis 20 Uhr in der Gemeinde- und Festhalle Nobelgusch über den Plan von ABO Wind, in Pfedelbach-Gleichen zwei Windenergieanlagen aufzustellen.

Einen Zeitungsbericht dazu finden Sie zum Beispiel hier.

Die auf der Infomesse gezeigten Poster finden Sie auf dieser Website oder direkt hier und hier

September 2021: Infomesse am 7. Oktober in der Gemeindehalle Nobelgusch 

ABO Wind lädt interessierte Bürger*innen ein zur Infomesse am Donnerstag, 7. Oktober 2021, von 16 bis 20 Uhr in der Gemeinde- und Festhalle Nobelgusch, Hohenlohe-Allee 9, 74629 Pfedelbach.

Auf diversen Postern an Stellwänden informiert ABO Wind unter anderem über Landschafts-, Natur- und Immissionsschutz. Außerdem sind Visualisierungen der geplanten Anlagen zu sehen und es wird deutlich, dass für die an die Anlagen grenzenden Gemeinden während der Betriebszeit Zuwendungen von rund einer Millionen Euro möglich sind. Besucher*innen können sich mit den anwesenden Expert*innen zu allen Aspekten des Projektes und der Windenergie austauschen. „Das Ganze hat den Charakter einer Ausstellung und wird durchgehend von uns betreut“, erklärt Projektleiter Merino Bothin. Besucher*innen können sich also um 16 Uhr genauso gut informieren wie um 18 oder 19 Uhr.

Abhängig von den aktuell geltenden gesetzlichen Regelungen zum Infektionsschutz wird es ein Hygienekonzept geben. Aktuell ist geplant, die Veranstaltung in der Gemeindeshalle Nobelgusch stattfinden zu lassen. Gäste müssen bei der Ankunft auf der Infomesse ihre Kontaktdaten hinterlegen und eine Maske tragen. Des Weiteren gelten die Drei-G-Regeln. Einlass erhalten demnach nur geimpfte oder genesene Personen sowie Besucher*innen, deren negativer Test nicht älter als 24 Stunden ist.

Wer sich die Info-Poster nicht vor Ort in der Ausstellung ansehen möchte, kann dies auch bequem von zu Hause aus am Computer machen. Auf dieser Website stehen ab dem Nachmittag des 7. Oktober alle ausgestellten Poster zum Download bereit.

August 2021: Projektseite online

Mit dieser Projektseite halten wie Sie über die Planung der maximal zwei Windenergieanlagen in Pfedelbach-Gleichen auf dem Laufenden.

Das zuständige Landratsamt Hohenlohekreis hat bislang noch keinen Antrag auf Bau und Betrieb der Windenergieanlagen Pfedelbach-Gleichen von uns erhalten. Wir sind grundsätzlich von der Genehmigungsfähigkeit des Projekts überzeugt und haben vor, den Genehmigungsantrag im dritten oder vierten Quartal 2021 einzureichen.

 

 

Projektinfos

Standort

Pfedelbach-Gleichen Standort

Die Windenergieanlagen in Pfedelbach-Gleichen sollen auf der Hohen Ebene circa 1.000 Meter südlich des geschlossenen Siedlungsrandes von Gleichen entstehen. Auf der Hohen Ebene herrschen sehr gute Windverhältnisse. Erste Prognosen zeigen, dass wir mit Geschwindigkeiten von durchschnittlich 6,7 m/s auf Nabenhöhe rechnen können.

ABO Wind ist auf die Planung und den Bau von Windenergieanlagen im Wald spezialisiert und hat alleine in Deutschland schon mehr als 170 Windenergieanlagen mit einer Gesamtleistung von rund 500 Megawatt im Wald errichtet, davon mehr als 70 Megawatt (32 Windenergieanlagen) in Baden-Württemberg. Wir achten darauf, den Eingriff in Natur und Landschaft so gering wie möglich zu halten und den Rodungsbedarf zu minimieren. Daher planen wir Windenergieanlagen im Wald grundsätzlich entlang bestehender Waldwege und soweit wie möglich auf Windwurfflächen.

Windenergie ohne optisch bedrängende Wirkung

Beide Anlagen sind rund 1.000 Meter von den nächstgelegenen Wohngebäuden in Gleichen und Schönhardt entfernt. Von der Anlage 1 zum nächstgelegenen Wohngebäude in Brettach wird ein Abstand von rund 820 Metern eingehalten. Die gewählten Abstände mit einer Länge von mehr als dem dreifachen der Gesamthöhe der Anlagen stellen sicher, dass gemäß ständiger Rechtsprechung die sogenannte "optisch bedrängende Wirkung" von Windenergieanlagen vermieden wird und sämtliche gesetzliche Vorgaben eingehalten werden.

 

 

Kommunalabgabe


Kommunalabgabe

Das Erneuerbaren-Energien-Gesetz 2021 (EEG 2021) bietet die Möglichkeit, Kommunen im 2.500-Meter Radius um einen Windpark entsprechend ihres Flächenanteils mit 0,2 Cent für jede produzierte Kilowattstunde finanziell zu beteiligen. Sie entscheiden frei, wie sie das Geld einsetzen. Wenn die beiden Anlagen in Pfedelbach realsiert werden, könnten die Gemeinden Pfedelbach pro Jahr knapp 20.000 Euro, Mainhardt rund 13.000 Euro, Bretzfeld etwa 10.000 Euro und Wüstenrot etwa 7.000 € erwarten.

Über die 20 Jahre währende Zeit der EEG-Vergütung fließt also rund eine Million Euro alleine aus der Zuwendung der beiden Windenergieanlagen in die Gemeindekassen. Die Zuwendung ist dabei nur einer der Vorteile, den die Kommunen und ihre Bürger*innen durch die Anlagen haben. Hinzu kommen erhebliche Pachtzahlungen für die Nutzung von privaten und kommunalen Flächen, Einnahmen aus der Gewerbesteuer sowie eine Stärkung der regionalen Wertschöpfung. Denn beim Bau und beim Betrieb der Anlagen achtet ABO Wind darauf, möglichst weitgehend Menschen und Betriebe aus der Region zu beauftragen.

 

Anlagentyp

Anzahl 2 WEA
Anlagentyp General Electric
Nabenhöhe 167 Meter
Gesamthöhe 249 Meter
Elektrische Nennleistung je Anlage 6 Megawatt
Gesamtleistung 12 Megawatt

 

Visualisierungen

Die Übersichtskarte zeigt die Fotopunkte, von denen aus die Visualisierungen aufgenommen wurden.

Zeitplan

Hintergrund

Energiewende in Baden-Württemberg

"Die Energiewende ist eine Aufgabe von historischer Tragweite. Sie ist ein Generationenprojekt. Und sie bietet große Chancen – für Baden-Württemberg und darüber hinaus." So formulierte es Ministerpräsident Winfried Kretschmann in seiner Regierungserklärung im Juli 2012.

Doch in den vergangenen Jahren ist der Ausbau der Windenergie in Baden-Württemberg drastisch eingebrochen. Gingen 2017 noch 123 neue Anlagen ans Netz, waren es 2018 und 2019 zusammen gerade mal 40. Analog dazu sank die Zahl der genehmigten Anlagen von 201 im Jahr 2016 auf gerade mal 2 im Jahr 2017, 27 im Jahr 2018 und 15 im Jahr 2019. Das ist lange nicht genug um die ehrgeizigen Ziele der Grün-Schwarzen Landesregierung zu erreichen. Sie möchte den Anteil erneuerbarer Energien von heute rund 37 Prozent bis 2050 auf 80 Prozent erhöhen. Dafür ist ein massiver Ausbau der Windkraft unerlässlich.

Fragen und Antworten zur Windkraft in Pfedelbach-Gleichen

Nun sind Sie als Anwohner gefragt: Welche Fragen zur Windkraft in  Pfedelbach-Gleichen möchten Sie uns stellen? Dafür haben wir ein neues Dialogforum eingerichtet, in dem Bürgerinnen und Bürger mit uns in Kontakt treten können.

Häufige Fragen haben wir bereits zusammengetragen und beantwortet.
Weitere Fragen können Sie uns über das folgende Formular stellen. Sofern Ihre Frage von allgemeinem Interesse ist, fügen wir sie anonymisiert zu unserem Fragenkatalog hinzu.

 

 

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Ihre Frage zur Windenergie Pfedelbach-Gleichen:



Häufige Fragen

Ist der Standort " Pfedelbach-Gleichen“ überhaupt wirtschaftlich?

Ja. Auf der Hohen Ebene herrschen sehr gute Windverhältnisse. Erste Prognosen zeigen, dass wir mit Geschwindigkeiten von durchschnittlich 6,7 m/s auf Nabenhöhe rechnen können. 

Wer profitiert von der Windkraft?

Viele. Die aktuellen Planungen der Windenergieanlagen Pfedelbach-Gleichen fokussieren private Flächen. Grundstückseigentümer erhalten vom Windparkbetreiber dafür Pachtzahlungen. Darüber hinaus sind die Windenergieanlagen auch hinsichtlich der regionalen Wertschöpfung von großer Bedeutung: Für die Stadt sind beispielsweise sowohl Einnahmen aus den Verträgen zur Wege- und Kabelnutzung als auch Gewerbesteuereinnahmen aus dem Windpark zu erwarten. Außerdem eröffnet das EEG 2021 die Möglichkeit, angrenzende Kommunen am Erlös des verkauften Windstroms zu beteiligen. Des Weiteren beauftragt ABO Wind nach Möglichkeit ortsansässige Unternehmen, etwa mit dem Bau der Infrastruktur und Vermessungsarbeiten. Nach der Fertigstellung der Windenergieanlagen sind auch während der Betriebsphase Aufträge für Wartung und Pflege der Anlagen zu vergeben, die dauerhafte Einnahmen vor Ort generieren. 

Wer wird die Anlagen betreiben? Ist eine Bürgerbeteiligung möglich?

Wer den Windpark betreiben wird, steht in der Regel erst etwa ein halbes Jahr vor Inbetriebnahme fest. Windparkbetreiber können beispielsweise Genossenschaften, Bürgerinnen und Bürger oder Kommunen sein. Auch regionale Energieversorger oder sonstige Unternehmen kommen in Frage.

Grundsätzlich sind für Bürger und Bürgerinnen Beteiligungsmodelle mit unterschiedlich hohem Risiko denkbar. Zum Beispiel festverzinsliche Nachrangdarlehen oder eine Direktbeteiligung über Kommanditanteile. Beim Windpark Pfedelbach-Gleichen werden wir Bürger*innen mit unserem Nah & Grün Invest ermöglichen, schon mit geringen Beträgen von dem Projekt zu profitieren. Details dazu geben wir im Zuge der Errichtung des Windparks rechtzeitig auf dieser Website bekannt.

Ist es sinnvoll, Windräder im Wald zu errichten?

Ja. Windkraftanlagen lassen sich, wie in Pfedelbach-Gleichen, auch im Wald sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll realisieren. ABO Wind hat sich als einer der ersten Projektentwickler auf Waldstandorte spezialisiert und verfügt diesbezüglich über reichlich Erfahrung. Die Eingriffe in die Natur sind dank dieser Expertise so gering wie möglich. Die unumgänglichen Eingriffe in den Wald kompensiert ABO Wind darüber hinaus  vollständig: vorzugsweise durch Wiederaufforstungsmaßnahmen im Maßstab 1:1.

Wie sicher sind Windenergieanlagen?

Windenergie ist eine sehr sichere und zuverlässige Art der Stromerzeugung: Moderne Anlagen sind bis zu 98,5 Prozent technisch verfügbar, also betriebsbereit. Technische Störungen führen in den allermeisten Fällen höchstens zu Ertragsausfällen für den Betreiber, nicht jedoch zu Gefahren für die Allgemeinheit. Laut einer Schätzung des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Bremerhaven kommt es in Deutschland nur in 0,01 Prozent aller installierten Windkraftanlagen pro Jahr zu Bränden - statistisch betrachtet also einmal in 10.000 Betriebsjahren. Dabei handelt es sich überwiegend um Altanlagen ohne entsprechende technische Ausstattung. Im Zuge der Planungen einer WEA erstellt ABO Wind individuelle Brandschutzkonzepte und die örtliche Feuerwehr wird für den Notfall eingewiesen. Jede Windkraftanlage wird zudem in regelmäßigen Intervallen gewartet, um mögliche Gefahrenquellen rechtzeitig zu beheben.

Wie wird der Rückbau der Anlagen so abgesichert, dass die Gemeinschaft nicht die späteren Rückbaukosten übernehmen muss?

In jedem Nutzungsvertrag mit den Standorteigentümern wird von ABO Wind eine Rückbaubürgschaft garantiert. Die Höhe dieser Rückbaubürgschaft wird von der Genehmigungsbehörde bestimmt und ihre vertragliche Garantie ist Voraussetzung dafür, die Genehmigung zum Beginn der Baumaßnahmen zu erhalten. Der Bau von Windenergieanlagen darf also erst beginnen, wenn die Bankbürgschaft über den festgelegten Betrag tatsächlich hinterlegt ist. Eine Windenergieanlage besteht zum Großteil aus Stahl und anderen Wertstoffen, die nach Beendigung des Betriebs wiederverwertet werden.

Bleibt der Strom in der Region?

Die zwei in Pfedelbach-Gleichen geplanten Windenergieanlagen würden klimaneutral produzierten Strom in das örtliche Mittelspannungsnetz einspeisen. Der erzeugte Strom wird also regional verteilt und verbraucht. Da der Strom aus verschiedenen Erzeugungsanlagen im Netz zusammenläuft und dort nicht etwa nach erneuerbaren oder fossilen Erzeugungsquellen unterschieden wird, kommt in jeder Steckdose ein Strommix aus verschiedenen Produktionsquellen an. Strom aus Windkraftanlagen, wie sie in Pfedelbach-Gleichen geplant sind, erhöht den Anteil des aus erneuerbaren Energiequellen produzierten Stroms im Netz und damit auch den Anteil an Windstrom im eigenen Haushalt.

Macht Infraschall von Windenergieanlagen krank?

Nein. Bislang gibt es keinerlei seriöse wissenschaftliche Hinweise darauf, dass durch Windenergieanlagen verursachter Infraschall krank macht. Infraschall ist für das menschliche Ohr nicht wahrnehmbarer Schall unterhalb der Frequenz von 20 Hertz. Viele natürliche Quellen (wie etwa böiger Wind und hoher Seegang), aber auch Autos oder Flugzeuge erzeugen Infraschall. Die Emission durch Windkraftanlagen ist dagegen gering. Schon in wenigen hundert Metern Entfernung ist kaum noch zu unterscheiden, ob Infraschall von einem Windrad oder von einer anderen Quelle – zum Beispiel dem Wind – verursacht wird. Das belegen zahlreiche wissenschaftliche Untersuchungen wie zum Beispiel die Studie der Landesanstalt für Umwelt, Messungen und Naturschutz Baden Württemberg oder die Langzeitstudie des technischen Forschungszentrums Finnland (VTT), zusammengefasst hier.

Im April 2021 wurde zudem bekannt, dass die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) die Schallbelastung durch Windkraftanlagen jahrelang zu hoch veranschlagt hatte. Ihre Studie „Der unhörbare Schall von Windkraftanlagen“ von 2005 wird oft als Argument gegen die Errichtung von Windkraftanlagen herangezogen. Die Lautstärke war 36 Dezibel niedriger als ursprünglich in der Studie angegeben. Da der Schalldruck exponentiell ansteigt, bedeuten zehn Dezibel mehr ein zehnmal so lautes Geräusch. Experten schätzen, dass die Studie die Infraschallwerte insgesamt um den Faktor 10.000 zu hoch ansetzte. Wirtschaftsminister Peter Altmaier entschuldigte sich für diesen Fehler und räumte ein, dass die Akzeptanz der Windenergie unter den falschen Zahlen gelitten habe.

Verträgt sich der Bau von Windenergieanlagen mit Natur- und Artenschutz?

Ja. Beim Bau von Windenergieanlagen hat der Schutz von Natur, Umwelt und Landschaft eine zentrale Bedeutung. Zwar ist die Errichtung von Windenergieanlagen ein sichtbarer Eingriff ins Landschaftsbild. Doch die Produktion von Atom- oder Kohlestrom erfordert einen weitaus erheblicheren Eingriff in die Natur. Im Unterschied zu Kohlegruben oder Atomkraftwerken lassen sich Windenergieanlagen nach Ablauf ihrer Betriebszeit wieder komplett zurückbauen und sie hinterlassen weder strahlenden Atommüll noch riesige Löcher in der Erde.

Ungeachtet dessen sind im Vorfeld des Baus eines Windparks strenge gesetzliche Rahmenbedingungen zu beachten. Gemäß der Vorgaben des Bundesnaturschutzgesetzes (BNatSchG) sowie des Gesetzes des Landes Baden-Württemberg zum Schutz der Natur und zur Pflege der Landschaft (Naturschutzgesetz - NatSchG) sind die vorhabenspezifischen Wirkungen auf Natur und Landschaft zu untersuchen. Das übernehmen unabhängige Gutachter für Arten- und Naturschutz. Nur wenn gewährleistet ist, dass sämtliche gesetzlichen Rahmenbedingungen eingehalten und keine bedrohten Tierarten durch die Anlagen substanziell gefährdet sind, wird der geplante Windpark auch realisiert.

Welche Maßnahmen sind gegen Eisabwurf bei Windkraftanlagen vorgesehen?

Wenn es kalt ist, bildet sich an Objekten unter freiem Himmel mitunter Eis. Das ist bei Windenergieanlagen nicht anders als bei Bäumen oder Dachrinnen. Um einen Eisabwurf zu verhindern, verfügen Windenergieanlagen jedoch über vielfältige Vorkehrungen. Unter anderem besitzen die WEA unterschiedliche technische Einrichtungen zur automatischen Eiserkennung. Wird eine Vereisung der Rotorblätter festgestellt, fährt das Steuerungssystem die Windenergieanlage herunter. Auf der Basis von aktuellen meteorologischen Messwerten (Windgeschwindigkeit und Umgebungstemperatur) ermittelt es automatisch eine Wartezeit, in der die Rotorblätter abtauen. Erst nach Ablauf dieser Wartezeit fährt die Anlage bei ausreichender Windgeschwindigkeit selbstständig wieder an.

Gut sichtbare Eiswarnschilder warnen überdies vor herabfallendem Eis von stillstehenden oder trudelnden Anlagen. Sie sind an den Zufahrts- sowie Zugangswegen in einer Entfernung von mindestens vierfachem Rotor-Durchmesser aufgestellt. Das Eisabwurfrisiko von stehenden oder trudelnden WEA ist aber im Wald nicht höher als jenes von Bäumen.

Ist der von Windrädern produzierte Strom zu teuer?

Nein. Die Windkraft an Land ist die effektivste und kostengünstigste Methode, um klimafreundlich Strom zu produzieren. 2013 steuerte die Windkraft an Land rund 40 Prozent des Stroms aus Erneuerbaren am Energiemix Deutschlands bei. Ihr Anteil an der EEG-Umlage liegt dagegen bei lediglich 15 Prozent. Der weitere Ausbau der Windkraft ist unverzichtbar für eine bezahlbare Energiewende.

Bei der Stromerzeugung durch Windenergie entstehen zudem praktisch keine Abgase, Abfälle oder Abwässer und damit so gut wie keine Folgekosten. Externe Folgekosten sind Kosten durch Umweltzerstörung, die nicht im Strompreis berücksichtigt werden und die die Allgemeinheit trägt. Würden die gravierenden Folgekosten der Produktion von Atom- sowie Kohlestrom (Endlagerung, Umweltschäden usw.) nicht aus Steuermitteln bezahlt, sondern auf den Strompreis umgelegt, wäre diese Umlage doppelt so teuer wie die für erneuerbare Energien.

Gefährdet Windkraft die Grundversorgung mit Strom?

Nein. Aber die Erzeugung von Windenergie unterliegt tatsächlich witterungsbedingten Schwankungen. Für diese Herausforderung gibt es jedoch Lösungen: kombinieren, verteilen und speichern. In keiner Weise gefährdet der Ausbau der Windkraft die Stromversorgung.

Es gibt eine Reihe von Möglichkeiten, eine verlässliche und stabile Stromversorgung durch Windenergie zu gewährleisten: Sei es der flächendeckende Ausbau der Windenergie an Land, die Nutzung der Offshore-Potenziale, die Weiterentwicklung von Speichertechnologien oder die Kombination mit flexiblen Gaskraftwerken sowie anderen Erneuerbaren wie zum Beispiel Photovoltaik. Denn meist scheint entweder die Sonne oder der Wind weht, so dass an fast allen Tagen im Jahr eine der beiden Quellen viel Energie liefert. Aus Biomasse, Wasserkraft und Geothermie kann wetterunabhängig immer Strom gewonnen werden. So können naturbedingte Schwankungen bei der Einspeisung von Windenergie ausgeglichen werden. Ferner wird ein leistungsfähigeres Netz künftig mehr Strom aufnehmen können und eine bessere Verteilung gewährleisten. So lässt sich der derzeitige Missstand beseitigen, dass Windräder an windreichen Tagen mitunter mehr Strom produzieren, als ins Netz eingespeist werden kann.

Um eine gleichmäßigere Einspeisung zu erreichen und Spitzen abzuschwächen, besitzen moderne Onshore-Anlagen größere Rotoren, die ihre kleineren Generatoren auch bei wenig Wind antreiben. So werden insgesamt deutlich mehr Volllaststunden bei gleichmäßiger Stromeinspeisung erreicht. Moderne Anlagen übernehmen zudem immer mehr Systemdienstleistungen und tragen damit zur Netzstabilität bei. Um Produktionsspitzen abfangen zu können, werden zusätzlich verschiedene Technologien für eine lokale Stromspeicherung entwickelt

Volkswirtschaftlich betrachtet ist der Ausbau der Erneuerbaren Energien sehr sinnvoll. Es werden nicht nur neue Arbeitsplätze geschaffen, sondern Deutschland macht sich damit auch unabhängiger von Brennstofflieferungen aus dem Ausland. Hinzu kommen Umweltprobleme, allen voran der Klimawandel und der damit einhergehende Biodiversitätsverlust, denen Erneuerbare Energien wie Windkraft wirkungsvoll begegnen können.

Kontakt

Daniel Span

Daniel Span
Projektleiter

Tel. +49 611 267 65-460
Fax +49 611 267 65-599
daniel.span(at)abo-wind.de

Dr. Daniel Duben

Dr. Daniel Duben
Pressesprecher

Tel. +49 152 567 11 577
Fax +49 611 267 65-599
presse(at)abo-wind.de

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