ABO Wind antwortet auf Kritik der Windkraftgegner

(Wiesbaden & Hirschlanden/Rosenberg, 7. August 2015) Zwei Windräder drehen sich bereits am Rande von Hirschlanden, nun sollen drei weitere dazukommen. Diese könnten jährlich rund 20 Millionen Kilowattstunden Strom produzieren. So viel verbrauchen rund 16.000 Menschen in ihren Häusern und Wohnungen. Rein rechnerisch könnten die geplanten Anlagen weit mehr Menschen, als in der Gemeinde Rosenberg leben, mit klimafreundlichem Strom versorgen und den Ausstoß von gut 15.000 Tonnen Kohlendioxid vermeiden.

Nun, viele Monate nach der ersten Informationsveranstaltung vor Ort, hat sich in Hirschlanden eine Bürgerinitiative formiert, die sich gegen die Windkraftanlagen ausspricht. Viele Aussagen der Initiative entsprechen nicht der Wahrheit und schüren unbegründete Ängste und Sorgen unter den Anwohnern. Das Unternehmen ABO Wind, das als Projektentwickler die Windkraftanlagen plant und erbaut, geht auf die Behauptungen der Initiative „Mensch & Natur Hirschlanden“ ein und bietet Anwohnern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern auf der Website www.windpark-hirschlanden.de ausführliche Informationen, professionelle Visualisierungen und die Möglichkeit, Fragen zum geplanten Windpark zu stellen. Eine weitere Informationsveranstaltung vor Ort ist für den Herbst geplant.

Die Initiative moniert, dass zwei der Windkraftanlagen nicht auf der im "Einheitlichen Regionalplan Rhein-Neckar - Teilregionalplan Windenergie" ausgewiesenen Vorrangfläche stünden. Der Regionalplan – und damit auch die vorgesehene Windvorrangfläche – liegt bislang jedoch nur im Entwurf vor und kann sich durchaus noch ändern, bis er rechtskräftig wird. ABO Wind hat bei der Voruntersuchung der potenziellen Windparkstandorte festgestellt, dass im vorgesehenen Areal militärische Belange, darunter ein Tiefflugkorridor und eine militärische Richtfunkstrecke – die möglichen Flächen für Windräder stark einschränken. So haben sich die aktuell geplanten Standorte der Windkraftanlagen ergeben.

In der Nachbargemeinde Ahorn beträgt der Abstand zwischen den dort geplanten Windrädern und der Wohnbebauung 1050 Meter, nicht wie von der Initiative behauptet 1300 Meter. Die Behauptung, die Gemeinde Ahorn habe die Windkraftplanungen am alten Berolzheimer Sportplatz aus Angst vor Infraschall, Schattenwurf und sinkenden Immobilienpreisen verworfen, entspricht nicht der Wahrheit, wie Bürgermeister Elmar Haas bestätigt. Die Gemeinde Ahorn hat an anderer Stelle der Windkraft viel Platz eingeräumt und Konzentrationszonen ausgewiesen, um die Anlagen dort zu bündeln.

Der Windenergieerlass Baden-Württemberg empfiehlt einen Mindestabstand von 700 Metern zur Wohnbebauung; der Regionalplan Rhein-Neckar sieht 750 Meter vor. Beide Vorgaben werden in Hirschlanden eingehalten: Der Abstand der Wohnhäuser zur nächstgelegenen Anlage beträgt 754 Meter.

Die vorgesehen Abschaltzeiten der Anlagen interpretieren die Windkraftgegner als Beleg für deren Schädlichkeit. Das Gegenteil trifft zu: Die Abschaltzeiten beweisen vielmehr, dass der Schutz von Mensch und Natur über dem Interesse von Anlagenbetreibern steht, für die Abschaltzeiten geringere Erträge bedeuten. Bei fast jedem in Baden-Württemberg geplanten Windpark werden mittlerweile die Aktivitäten der Fledermäuse erfasst und ausgewertet („Fledermaus Monitoring“). Dazu gehört, die Anlagen zum Schutz der Fledermäuse zu bestimmten Uhrzeiten (und unter gewissen Wetterbedingungen) abzuschalten – nämlich dann, wenn Fledermäuse vermehrt auf Höhe der Rotorblätter jagen. Messgeräte an den Anlagen zeichnen die Ultraschalllaute der Fledermäuse auf und ermöglichen so eine punktgenaue Abschaltung.

Unzutreffend sind auch die Schlussfolgerungen der Kritiker bezüglich des Rotmilans. Bereits im Jahr 2014 raubte vermutlich ein Marder die Jungtiere aus dem Rotmilanhorst in der Nähe der geplanten Standorte. „Es wurden nach dem Raub des Horstes keine Flugbewegungen mehr in diesem Bereich aufgezeichnet“, bestätigt der unabhängige Gutachter Walter Simon vom Ingenieurbüro für Umweltplanung. „Dieser Horst sowie die Horste in der näheren Umgebung des Windparks waren auch im Jahr 2015 unbesetzt.“

Der Bestand des Rotmilans hat sich übrigens deutschlandweit nach einem starken Rückgang Anfang der Neunzigerjahre in den vergangenen Jahren – trotz Windkraftausbaus – erholt. Heute nisten geschätzte 12.000 bis 15.000 Brutpaare in Deutschland. Aufgrund der positiven Entwicklung steht der Rotmilan inzwischen hierzulande nicht mehr auf der Roten Liste. Der Anbau von Monokulturen und Pestizideinsatz, die Größe von Kleinsäugerpopulationen und die Existenz von Mülldeponien wirken sich im Gegensatz zu Windkraftanlagen tatsächlich auf den Rotmilanbestand aus.

Es stimmt, dass dennoch einzelne Fledermäuse oder Rotmilane mit Windkraftanlagen kollidieren und sterben. Das schmälert nicht den wichtigen Beitrag, den die Windkraft zum Klimaschutz und damit zum Artenschutz und sogar zur Sicherung der Lebensgrundlagen auf der Erde leistet. Auch ein Ausstieg aus der Atomkraft wäre ohne verstärkte Nutzung der Windkraft nicht zu schaffen. Atomenergie und Klimawandel bergen Risiken, die weit über den bedauerlichen Tod einzelner Tiere hinausgehen.

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Alexander Koffka

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